Verhaltenstherapie ist eine wissenschaftlich fundierte Behandlungsmethode, die auf eine Veränderung eines gegenwärtigen problematischen Verhaltens oder Leidenszustand abzielt. Nach einer ausführlichen Diagnostik der Störung stehen die konkreten Krankheitssymptome im Vordergrund und werden hinsichtlich ihrer Auftretenshäufigkeit und Intensität genauer betrachtet, auslösende Ereignisse werden erfasst und aufrechterhaltende Bedingungen herausgearbeitet. Als ziel- und handlungsorientiertes Verfahren werden in der Verhaltenstherapie gemeinsam mit allen Beteiligten spezielle Verhaltensziele erarbeitet und in spielerischer Form übend umgesetzt. Wichtig ist dabei eine größtmögliche Transparenz – alle Aspekte des therapeutischen Vorgehens werden den Kindern und Jugendlichen verständlich erklärt und sollen für alle Beteiligten nachvollziehbar und sinnvoll sein. Am Ende des Prozesses steht neben der dauerhaften Verbesserung der Probleme, die zu der Behandlung geführt haben, eine allgemeine Erhöhung der Problemlösefertigkeiten, um auch in Zukunft ähnliche Schwierigkeiten wirksam und aus eigener Kraft bewältigen zu können. In der Verhaltenstherapie für Kinder und Jugendliche ist es die Aufgabe des Therapeuten, den jungen Patienten in ihren Erlebniswelten zu begegnen, Verständnis und Wertschätzung für ihre individuellen Lösungsversuche zu zeigen und bei Bedarf in dieser Welt neue Lösungen so zu erarbeiten, dass diese nach Möglichkeit selbständig und eigenmotiviert umgesetzt werden können. Dies ermöglicht eine Erhöhung der Selbstwirksamkeit, Zuversicht und Nachhaltigkeit der Zielerreichung. Kinder -und Jugendliche besitzen in der Regel außerordentliche Fähigkeiten zur Kreativität im Denken und Handeln, welche als eine besondere Ressource im Therapieprozess unbedingt ihren Platz bekommen sollte. Hier liegen Schwerpunkte im Spiel, Rollenspiel, Sandspiel, im Experimentieren, in der Bewegung und kreativen Ausdrucksweisen.